LexikonHorizontalsperre

Horizontalsperre

Die Horizontalsperre, auch Horizontalabdichtung genannt, verhindert, dass Feuchtigkeit aus dem Boden kapillar ins Mauerwerk aufsteigt. Hierzu werden je nach Bedarf und Voraussetzungen unterschiedliche Verfahren eingesetzt. Eine Horizontalsperre kann nicht nur bei Neubauten, sondern auch nachträglich bei bereits bestehenden Altbauten eingebaut werden.

Horizontalsperre bei Neubauten

Bei Neubauten ist die Ausführung einer Horizontalsperre natürlich deutlich einfacher, da sie direkt beim Bau an der richtigen Stelle eingesetzt werden kann. Verwendet werden hierbei in der Regel Bitumenbahnen oder aber dicke Folie. Auf einer ebenen Unterlage wie einer Mörtelschicht angebracht, muss darauf geachtet werden, dass die Bahnen an den Stößen ausreichend überlappen. Bei Gebäuden mit Keller werden meistens sogar mehrere Horizontalsperren eingebaut, sodass die Fassade auch vor dem von außen eindringenden Spritzwasser geschützt ist.

Nachträgliche Horizontalsperre bei Altbauten

Gerade bei Altbauten kommt es immer wieder zu feuchten Wänden aufgrund von aufsteigender Feuchtigkeit. Das kann zum einen daran liegen, dass die vorhandene Horizontalfeuchte defekt ist, oder dass gar keine vorhanden ist. Diese nachträglich einzubauen oder zu reparieren ist zwar mit etwas Aufwand verbunden, aber dennoch zwingend notwendig, um Schimmelbefall und andere Feuchteschäden zu vermeiden. Durch eine Reihe etablierter Verfahren wird die nachträgliche Anbringung einer Horizontalsperre zu einer weniger schweren Aufgabe.

Verfahren der Horizontalsperre

Prinzipiell wird bei den Verfahren für eine Horizontalsperre in drei Verfahren unterschieden. Bei der mechanischen Variante werden Sperren bestehend aus Mauerpappe, Edelstahlblechen oder Folien in den Mauerquerschnitt eingebaut. Dies geschieht allerdings in der Regel schon beim Bau des Hauses und nicht nachträglich. Beim chemischen Verfahren werden Stoffe in Form von Injektionen nachträglich in das Mauerwerk gespritzt. Etwas umstrittener ist das Verfahren der elektrophysikalischen Entfeuchtung, bei dem mittels Elektroosmose verhindert werden soll, dass sich die Feuchtigkeit in den Mauern ausbreitet.

Bei der nachträglichen Horizontalsperre kommen folgende Verfahren zum Einsatz:

Verfahren

Eigenschaften

Vorteile

Nachteile

Mauersägeverfahren

Mit einer Kettensäge wird die Wand aufgetrennt. Nachdem die entstandene Fuge ausgekeilt wurde, wird eine Dichtungsbahn in dieser ausgelegt.

  • Wasser kommt nicht mehr durch
  • Zeitaufwändig
  • Sorgfältige Sicherung der Wand notwendig

Maueraustauschverfahren

Veraltetes Verfahren bei dem die Mauerteile nach und nach entfernt und mit einer Sperrschicht versehen neu eingesetzt werden.

  • Keine
  • Zeitaufwändig
  • Teuer
  • Materialaufwändig
  • Bausubstanz bei nicht fachgerechter Abstützung gefährdet

Einschlagen von Blechen

Mittels Pressluft werden gewellte Bleche aus Chrom entlang der Lagerfugen in das Mauerwerk getrieben.

  • Wasser kommt nicht mehr durch
  • Nicht jedes Mauerwerk ist standhaft genug

Bohrkernverfahren

Entlang der gesamten Mauertiefe werden acht bis zehn Zentimeter dicke Löcher in einem Abstand von sechs bis acht Zentimeter gebohrt. Diese werden mit einem dichten Mörtel gefüllt. Nach dem Aushärten werden in die Lochzwischenräume ebenfalls Löcher gebohrt und nach der Reinigung mit Mörtel gefüllt.

  • Wasser kommt nicht mehr durch
  • Zeitaufwändig

Injektionsverfahren

Nachdem Löcher in die Wand gebohrt wurden, werden die Injektionsmittel in diese Hohlräume gespritzt. Ist das Material fest, bildet es die Horizontalsperre.

  • Kostengünstig
  • Geringer Zeitaufwand
  • Stabilität des Bauwerkes ist nicht gefährdet
  • Nicht geeignet für Holz- und Naturstein

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